Diplomatisches Magazin

Ausgabe 12/2020

KULTUR IM DEZEMBER

Mit: Prof. Monika Grütters, Dr. Andreas Bovenschulte, S.E. Vanni Xuereb, Konrad O. Bernheimer, Dr. Lucy Wasensteine, Deutsche Oper Berlin, Goethe-Institut uvm.

 

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EDITORIAL

DAS HERZ SEHNT SICH NACH KULTUR

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

der November ist ja ein besonders lichtarmer Monat in Deutschland. Aufgrund des erneut beschlossenen Teil-Lockdowns der Bundesregierung fiel er zudem in diesem verflixten Corona-Jahr besonders kulturarm aus. Der Theatervorhang: Er blieb unten. In den Konzerthäusern: nicht eine erklingende Note. Die Türen der Museen: geschlossen. Was für eine deprimierende Zeit für das Herz, das sich so sehr nach Kultur sehnt, und für den Geist, der sich doch beflügeln lassen will. Bei all den persönlichen Entbehrungen sollte man aber zunächst an die vielen Künstlerinnen und Künstler und ihre Teams hinter den Kulissen denken, die unter all dem wohl am meisten zu leiden haben und um ihre Existenz fürchten.

Dabei brauchen wir doch die von den Kunstschaffenden ausgehenden Anregungen und Denkanstöße, ihre geistigen Impulse und auch ihre Kritik, sagt auch Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters. Es ist mir an dieser Stelle eine besondere Freude, daß wir die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung für ein exklusives Interview in unserer Dezember-Ausgabe gewinnen konnten, die sich rund um das Thema „Kultur“ dreht. Darin bringt sie unter anderem erneut zum Ausdruck, wie wichtig die Kultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist: Sie ist und bleibt systemrelevant.

Viele Kulturschaffende und Kultureinrichtungen haben einen großen Teil ihrer Angebote mittlerweile in den virtuellen Raum verschoben, denn so erreichen sie ihr Publikum derzeit am ehesten. Die Digitalisierung birgt für die Kulturwirtschaft ungeahnte Möglichkeiten der neuen Erfahrbarkeit. Was heute bereits alles möglich ist und was die Zukunft noch so bringt, zeigen Ihnen in dem vorliegenden Heft unter anderem das Goethe-Institut, das Zentrum für Kunst und Medien oder das Verbundprojekt „museum4punkt0“.

Nie war die Sehnsucht nach Kultur, sehr geehrte Leserinnen und Leser, größer als heute. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an unserem großen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und nutzen die Kunst, um in dieser Corona-Pandemie durchzuhalten und weiter zu machen. Wir wollen nach vorne schauen und innigst hoffen, dass das neue Jahr 2021 für die gesamte Menschheit erfreulicher, unbeschwerter und kulturreicher wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einerseits viele tröstende Momente bei der Lektüre dieser Ausgabe und andererseits ein fröhlicheres neues Jahr. Bitte bleiben Sie gesund!

Dr. Irene Ernst, Herausgeberin und Verlegerin

Inhalte aus der Ausgabe 12/2020

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