Diplomatisches Magazin

Ausgabe 11 / 2021

THE GIFT OF GIVING

Themen

Wenn Kapital zum Segen wird - Über die Arbeit des Kapitalentwicklungsfonds

Hilfe schenken - Über die Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW)

Königskolumne - Geschenkdiplomatie

Die Kunst des Schenkens - Interview mit Prof. Dr. Peter Walschburger, Fachbereich Psychologie, Freie Universität Berlin

 

 

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EDITORIAL

DAS GESCHENK DES GEBENS

 

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
in den traditionell christlichen Ländern wird jedes Jahr besonders in den letzten beiden Monaten des Jahres das Schenken kultiviert. Geschenktraditionen im November und Dezember haben ihren Ursprung vorwiegend in christlichen Gedenktagen. Viele Bräuche wenden sich vor allem an Kinder, zum Beispiel die Martinsumzüge am 11. November, wenn Kinder mit Laternen durch die Straßen ziehen und zur Belohnung Süßigkeiten bekommen. Der Sankt Martins Brauch erinnert an einen frühchristlichen Bischof, der an einem kalten Wintertag seinen warmen Mantel mit dem Schwert geteilt und die Hälfte einem Bettler gegeben haben soll. Zu Nikolaus stellen Kinder am Vorabend des 6. Dezember Schuhe vor die Wohnungstüren und freuen sich darauf, dass sie am nächsten Morgen mit süßen Köstlichkeiten gefüllt sind. Auch dieser Brauch geht auf eine christliche Legende zurück, in der es um Geben und Schenken geht.

Häuser und Wohnungen werden in der Adventszeit mit Tannengrün und Kerzen geschmückt, viele Innenstädte in Deutschland sind ab Ende November weihnachtlich dekoriert und mit Lichterketten erleuchtet. Und auf den Weihnachtsmärkten – die in diesem Jahr wieder stattfinden dürfen nach der Corona-Zwangspause – findet sich immer etwas, das sich zum Verschenken eignet. Berühmt sind u.a. der Nürnberger Christkindlesmarkt, einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands, der Striezelmarkt in Dresden, der Münchener Christkindlmarkt oder der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom. In früheren Jahrhunderten boten Handwerker auf den vorweihnachtlichen Messen die Produkte ihrer Gewerke an und Bauern kulinarische Spezialitäten für das Weihnachtsfest.

Die heutigen Weihnachtstraumwelten verzaubern nicht nur Kinder, auch Erwachsene lassen sich gern einstimmen auf das eigentliche Fest, auf Weihnachten am 24. Dezember, an dem besonders üppig geschenkt wird. Zu üppig, finden etliche Weihnachtskritiker. In den heutigen Geschenkeschlachten gehe der eigentliche Sinn des Schenkens verloren. Jedes Geben sei Ausdruck einer Haltung, sagt der bekannte TV-Schauspieler Carl Achleitner: „Das Geheimnis eines guten Lebens ist die Liebe. Nicht die, die wir bekommen, sondern die, die wir geben“. Weitere Aspekte zum Thema Schenken und Geben finden Sie in dieser Ausgabe des Diplomatischen Magazins. Eine angenehme Lektüre wünsche ich Ihnen und eine entspannte und besinnliche Adventszeit.

Dr. Irene Ernst - Herausgeberin und Geschäftsführerin

Inhalte aus der Ausgabe 11/2021

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