Diplomatisches Magazin

Rolle rückwärts im Iran?

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

vor mehr als drei Jahren trat das Atomabkommen von Wien in Kraft. Nach monatelanger Vorarbeit einigten sich damals mehr als 250 Verhandlungsführer der 5+1-Gruppe (USA, China, Russland, Großbritannien, Frankreich plus Deutschland) und des Irans darauf, dass Teheran sein Atomprogramm einer Kontrolle bis 2025 unterzieht. Doch mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten bekam diese Abmachung schnell Risse. Nachdem das Abkommen vor einem Jahr von den USA aufgekündigt wurde, droht der Atomkonflikt nun wieder von Neuem zu beginnen, weil auch der Iran sich nicht mehr an alle Verpflichtungen halten will. Schade um die jahrelange Arbeit der einstigen Verhandler.

Mit dem Kosovo präsentieren wir dieses Mal ein Land, das bisher noch dem De-facto-Status unterliegt, also noch nicht von allen Ländern der Vereinten Nationen anerkannt wird. Dass es aber immerhin schon 116 von 193 Staaten sind, zeigt, wohin der Weg geht. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit 2008 konnte der Westbalkanstaat in den vergangenen Jahren mit einem ordentlichen Wirtschaftswachstum punkten. Der kosovarische Botschafter S.E. Beqë Cufaj betont, dass neben der internationalen Anerkennung das zweite große Ziel die Aufnahme in die EU ist. Außerdem spricht er über das Potenzial der jungen Bevölkerung und die reichhaltigen Bodenschätze.

In dieser Ausgabe erwartet Sie ferner ein Interview mit der bulgarischen Außenministerin Ekaterina Sachariewa sowie mit Abdulaziz Al-Mikhlafi, dem Generalsekretär der „Ghorfa“, der arabisch-deutschen Wirtschaftskammer in Berlin. Zudem stellen wir mit „Football for Friendship“ ein globales Kinder- und Sozialprojekt vor, bei dem der Fußball die Jugend aus aller Welt zusammenbringt. Darüber hinaus berichten wir über das 20-jährige Jubiläum von „Willkommen in Berlin“ und den Besuch des Präsidenten von Cabo Verde S.E. Jorge Carlos Fonseca. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Dr. Irene Ernst, Herausgeberin und Verlegerin